Die Mischung macht’s?

Mir ist egal, ob „die Mischung macht’s“ ein Werbespruch oder ein politischer ist – ça me plait- er gefällt mir, und zwar genau in dem Maße, wie mir Trottel & Kretins mißfallen, denn wenn die geistig Behinderten & Bösartigen dieser Spezies mitmischen und im großen Stile in die Weltgenetik eingreifen, …… kann ja heute fast jeder sehen, wohin das bereits geführt hat. Bis auf die Blinden oder anderweitig Wahrnehmungsgestörten oder wie ein Pseudointellektueller beklagt, die Bessergestellten, keine Ahnung, wen er damit meint. Prenzlauer Berg heute? Versailles zu Zeiten des Sonnenkönigs? 

Der einfache Kretin, also der ohne politische Mord-und Totschlagambitionen benötigt seit mehr als hundert Jahren entweder Journaille von Presse, Funk & Fernsehen oder einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf, um überhaupt noch in die Gänge zu kommen. Eigentlich gehören noch Kino und die sogenannten sozialen Medien zum überlebenswichtigen Blödsinn dazu.

Vor ungefähr zehn Jahren, als ich definitiv erkannte, nicht die Scharlatanerie, sondern die bis dahin nur zeitweilig betriebene, brotlose Kunst der Kretinforschung ist meine Berufung, meine Bestimmung, mein Raison d’être, hatte ich das Vergnügen, etwas über Mischungen zu erfahren, nämlich im französischen, als Kömodie getarnten Werbefilm für Multikulti im Kretinzeitalter, Monsieur Claude und seine Töchter. Etwas also über Mischungen, was jeder aber schon weiß, der keinen Dachschaden hat. Ich erinnere mich gar nicht mehr, in welchem Kino, ob ich alleine im Kino war oder in Begleitung einer üppigen Escort…, naja, egal, jedenfalls palaverten der angeblich katholische, übergewichtige Neger von der Elfenbeinküste namens André Koffi und der Franzose Claude Verneuil über Mischungen. Der Anlaß war die von beiden fadenscheinig abgelehnte Hochzeit zweier ihrer Kinder. Ich glaube, der schwarze Sohn hieß Charles und die weiße Tochter Laure. Ja, witzig die Mischungsbeispiele, denn der alte Franzose hatte schon drei, im Grunde schwer kompatible Schwiegersöhne: einen geschäftsuntüchtigen Juden, einen mohammedanischen Rechtsanwalt und eínen Chinesen als Banker. Egal, mit den debilen Töchtern wollte ein Franzose bestimmt nicht eine Woche verheiratet sein. Die Väter sitzen also bei einer Flasche Calvados zusammen und beraten. Der Afrikaner verweist auf das Beispiel von Wasser und Öl, aber der Franzose ausgerechnet auf Kaffee und Milch, und kurz darauf heulen er und seine Frau schon bei der Vorstellung an mehrere milchkaffeebraune Enkelkinder. Natürlich war der Multikulti-Werbefilm in D & F erfolgreich und erlebte Fortsetzungen.

Die meisten Mischungen sind billige Verdünnungen, gräßliche Verschnitte oder gefährlich explosive Stoffe, die wenigsten eine hochwertige Verbindung wie mein Chicoréemilchkaffee mit den Hefestückchen. Der Zustand Deutschlands oder Frankreichs zum Beispiel wird demnach auch dem eines lädierten Chemie-Werkraums in der Russenzone  immer ähnlicher. Früher liebte ich den Geruch, um nicht Gestank zu sagen, und mein liebster Hund war damals eine reizende Promenadenmischung beim Urlaubsbauern an der Ostsee.

Übrigens, meine Träume werden für mich auch immer belebender, und ich möchte auch wirklich gerne wissen wollen, was es bedeutet, einer jungen, sympathischen und formschönen Buchhändlerin mit persischen Wurzeln gleich zwei Wälzer von Tolstoi abzukaufen, die dieser gar nicht geschrieben hat.